Alles über Lacke –  die richtige Anwendung
Heimwerker Ausstattung / 24.11.2020

Alles über Lacke – die richtige Anwendung

Vorbereiten und lackieren

In diesem Blogartikel haben wir bereits über die verschiedenen Lackarten genauer gesprochen. Aber natürlich muss man nicht nur über die Arten Bescheid wissen, sondern auch über die richtige Anwendung! Daher klären wir was es beim Lack zu beachten gibt, damit jedes lackierte DIY Projekt ein voller Erfolg wird.

Wenn du dich für den passenden Lack entschieden hast musst du noch einiges vor, während und nach der Anwendung beachten. Vor dem Lackieren solltest du dich mit der Temperatur, der Grundierung und klassischen Vorbereitungsarbeiten beschäftigen.

Vor dem Lackieren

Temperatur

Wie in diesem Artikel bereits genau erläutert, ist die richtige Temperatur ein ausschlaggebender Faktor für den Erfolg eines Projektes mit chemisch-technischen Produkten. Auch beim Lackieren musst du darauf achten. So sind hier 15 bis 21°C die optimale Verarbeitungstemperatur. Wird dieser Temperaturrahmen nicht eingehalten, kann es sein, dass sich ein schlechter Verlauf oder Ansätze bilden, eine schlechte Verarbeitbarkeit auftritt oder die Trocknung verzögert wird. Besonders bei Acryllack musst du darauf achten, dass sowohl die Lufttemperatur als auch die Temperatur des Untergrundes immer – auch über die Trocknungszeit hinweg – über 10°C hat. Ist dies nicht der Fall kann der Acryllack keinen Film bilden und platzt schnell komplett ab. Bei einem Lackspray kann es bei zu kalten Temperaturen passieren, dass eine grobe Zerstäubung des Lackes geschieht und sich sogenannte Spucker bilden, welche zu Unregelmäßigkeiten führen und Läufer bewirken können. Wasserbasierte Lacken musst du rund um die Uhr vor Frost schützen, auch wenn du sie nicht unmittelbar im Gebrauch hast.

Profi Tipp

Für mehr Tipps zur richtigen Temperatur bei chemisch-technischen Produkten können wir dir unseren Artikel sehr empfehlen.

Vorbereitungen für den Lack

Besonders wenn du dich dazu entscheidest mit Sprühlack zu arbeiten musst du alles rund um die Arbeitsfläche säuberlich abkleben und schützen, da der feine Sprühnebel abgetragen werden kann. Natürlich ist sauberes Abkleben ebenso empfehlenswert, wenn man mit Streichlack arbeitet. Dieser kann jedoch präziser auf dem Untergrund angewendet werden als Lack aus einer Spraydose. Selbstverständlich musst du dich selbst genauso schützen. Daher sind Arbeitsbekleidung, Augenschutz, Atemschutz und Handschuhe (besonders bei Sprühlack) ein absolutes Muss.

Profi Tipp

Befindet sich noch Lack auf deinem Werkstück kannst du diesen mit einem Abbeizer entfernen. Den Beko Speed-Ex Abbeizer stellen wir dir hier vor.

Grundierung

Auf die passende Grundierung darfst du nicht verzichten. Sie sorgt für eine gute Haftung, schützt, isoliert, stabilisiert und gibt den Lacken erst die Möglichkeit ihr ganzes Potential zu entfalten. In der Regel kannst du mit einer Universalgrundierung arbeiten. Bei nicht rostfreien Metallen, Kupfer und Stahl greifst du besser zu einer Rostschutz-Grundierung. Wenn du die passende Grundierung gefunden hast musst du wie folgt vorgehen. Zuerst musst du den Untergrund auf Beschädigungen, Fäulnis, Feuchte und Ähnliches prüfen. Ist dies erledigt solltest du losen Schmutz und Rost entfernen, den Untergrund schleifen und anschließend gut reinigen. Nun kannst du auch schon die Grundierung wie in der Herstelleranweisung verarbeiten. Dabei solltest du unbedingt die angegebenen Zwischenabluft- und Trocknungszeiten einhalten.

Während dem Lackieren

Lackspray

Bei einem Spray brauchst du keine weiteren Hilfsmittel, um mit dem Lackieren an sich zu beginnen. Bevor du losstartest musst du die Dose zwei bis drei Minuten kräftig schütteln. So kann gewährleistet werden, dass du den richtigen Farbton bekommst und sich alles durchmischt hat. Du sollest nicht gleich auf dein Werkstück sprühen, sondern den Lack vorher auf einem Zeitungspapier testen. Jetzt kann es aber losgehen. Achte beim Auftragen auf einen Abstand von 25 bis 30 Zentimeter. Am besten beginnst du bereits außerhalb deines Gegenstandes zu sprühen und bewegst die Dose, während du den Sprühknopf immer fest durchdrückst, langsam und gleichmäßig. Wenden solltest ebenso außerhalb deines Untergrundes, da ansonsten Läufer entstehen könnten. Erst nach zwei bis drei Sprühgängen wirst du eine glatte Fläche erzielen können. Dabei solltest du den zweiten Sprühgang quer zum ersten und den dritten im 90°-Winkel zum zweiten Gang sprühen. Du musst immer nass in nass sprühen und solltest zwischen den Gängen ein bis zwei Minuten warten.

Streichlack

Streichlack wird im Vergleich zu Sprühlack seltener eingesetzt. Dies kommt wahrscheinlich daher, da man für einen Sprühlack außer der Spraydose zur Verarbeitung nichts braucht. Beim Streichlack sieht das ganze schon etwas anders aus. Zum Auftragen wird ein Pinsel oder eine Lackierrolle benötigt. Hier sollte bei der Qualität nicht gespart werden, da bei Billigprodukten Borstenhaare der Pinsel während des Streichens ausfallen können und diese anschließend im Lack auf deinem Werkstück sind. Aber auch bei Lackierrollen können bei Billigprodukten ungewollte Effekte entstehen. So sind hier eingearbeitete Luftbläschen typisch, da Billig-Schaumstoffwalzen auch beim Lackiervorgang Luft abgeben.

Beim Streichen des Lackes solltest du „verschlichten“ um eine glatte Oberfläche zu erhalten. Hierzu streichst du im Kreuzgang: deine erste Schicht in der gewünschten Richtung, die zweite Schicht im 90°-Winkel zur ersten und die dritte Schicht anschließend wieder in derselben Richtung wie die erste Schicht, ohne Druck anzuwenden. Du solltest auch beim Streichlack für ein optimales Ergebnis die Herstelleranweisungen befolgen und angegebene Trockenzeiten einhalten. Bei 2K-Lacken musst du auf das vorschriftsmäßige Mischen der Komponenten besondere Acht geben.

Nach dem Lackieren

Nach dem Lackieren bist du mit deiner Arbeit fertig – der Lack trocknet schließlich von selbst. Trotzdem solltest du darauf achten, dass nach wie vor eine Temperatur von ungefähr 20°C und eine relative Luftfeuchtigkeit von 45 bis 60 Prozent herrscht. Unter diesen Bedingungen kann der Lack optimal trocknen. Durch zusätzliche Wärme kann die Trocknung zwar beschleunigt werden, jedoch läuft man dabei in die Gefahr, dass aufgeplatzte Bläschen entstehen. Daher sollte zum Trocknen auch direkte Sonneneinstrahlung bei warmen Temperaturen vermieden werden. Außerdem musst du darauf achten, dass kein Staub in der Luft oder Insekten in der Umgebung sind, da diese ansonsten im frischen Lack haften bleiben.

Wie bereits erwähnt ist auch das Einhalten der Trocknungszeiten extrem wichtig. Auch wenn der Lack trocken aussieht, muss er dies nicht sein. Staubtrocken ist er in der Regel nach wenigen Minuten. Wenn das Werkstück bewegt werden kann, ohne dass Fingerabdrücke im Lack sichtbar sind ist er grifffest. Richtig durchgetrocknet ist Lack erst nach einigen Stunden oder sogar Tagen.

Schnelles Upcycling

Dein neues Wissen rund um Lack kannst du natürlich sofort anwenden. Ungebrauchte Gegenstände können mit etwas Farbe in neue Lieblingsteile verwandelt werden. Dabei kann es sich, wie in unseren Beispielen, um kleine Gegenstände wie Töpfe oder Kübel handeln oder auch um größere Projekte, wie ganze Fronten. Mehr dazu findest du in diesem Blogartikel.

Wie du siehst, sind Lacke ein sehr umfassendes Thema. Falls du noch etwas zu diesen CT-Produkten wissen willst oder selbst Ergänzungen hast schreib uns gerne ein Kommentar.

Artikel von Michaela Kröpfl

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