Alles über Lacke: Den richtigen Lack wählen
Welche Unterschiede zwischen Lacke gibt es? Wie lackiere ich richtig? Worauf muss ich aufpassen? All diese Fragen und noch viele mehr werden wir für dich in diesem Heimwerker Ratgeber klären! In unserer zweiteiligen Reihe erfährst du alles über Lacke, dass du wissen musst. In diesem Artikel gehen wir den Basics auf den Grund. Im zweiten Artikel geht es dann ans Eingemachte und wir beleuchten die richtige Anwendung genauer. Den anderen Blogpost findest du hier.
Lack kannst du in vielen Farben und Varianten für jegliche Verwendungszwecke kaufen. Die gängigsten Lackarten sind Acryllacke, Kunstharzlacke, Epoxidharzlacke und PUR-Lacke.
Lack-Arten: Welchen Lack brauche ich?
Acryllack (Dispersionslack, Wasserlack)
Der wohl größte Vorteil von Acryllacken ist, dass sie sehr schonend zur Umwelt sind. Da sie wasserbasiert sind werden weniger schädliche Stoffe freigesetzt als bei anderen Lacken. Außerdem kannst du nach getaner Arbeit dein Werkzeug und deine Hände einfach mit Wasser abwaschen. Acryllack weist eine sehr schnelle Trocknung vor und ist jederzeit mit sich selbst übersprühbar. Nachdem er durchgetrocknet ist, kann man ihn auch mit anderen Lackarten übersprühen. Weiße Acryllacke sind dank der Zusammensetzung vergilbungsfrei. Im Hochglanzbereich kann Acryllack jedoch nicht mit Kunstharzlacken mithalten.
Kunstharzlack (Alkydharzlack)
Kunstharzlack kann auf zahlreichen Untergründen (wie Metall, Holz, verschiedene Kunststoffe, Glas und diverse natürliche Materialien) verwendet werden. Der Lack hat eine hohe Deckkraft und besticht mit seinem Hochglanz, welcher in allen Glanzgraden erhältlich ist. Außerdem ist er günstiger als beispielsweise Acryllack. Der trockene Lack ist schlag-, stoß-, wasch- und scheuerfest. In Kunstharzlacken ist ein hoher Anteil flüchtiger und giftiger Lösungsmittel vorhanden. Deshalb sind sie nicht nur schädlich für die Umwelt sondern auch für dich als Anwender. Darum musst du beim Verarbeiten die richtige Schutzausrüstung wie Haut- und Atemschutz tragen. Außerdem wird aufgrund der Freisetzung des Lösungsmittels Kunstharzlack nicht in Innenräumen verwendet.
Epoxidharzlack
Eine bekannte Anwendung von Epoxidharz ist das Eingießen in Gegenstände, da dies anschließend zu einem festen durchsichtigen Block wird. Epoxidharzlacke werden meist als 2K-Lacke angeboten. Da er schnell trocknet muss bei der Verarbeitung zügig gearbeitet werden. Eingesetzt wird der Lack im Boots- und Fahrzeugbau und zur Beschichtung und Versiegelung von Holzböden und Betonflächen.
PUR-Lacke (Polyurethanlack)
PUR-Lacke sind sowohl als 1K und 2K-Lacke erhältlich und gehören wie die Epoxidharzlacke zu den sogenannten Reaktionslacken. Eingesetzt wir der Lack ähnlich wie Epoxidharzlack. Sogenannte „High-Solid-Lacke“, welche besonders strapazierfähig, schlag- und kratzfest sind, sind meist PUR-Lacke.
Der Lack für dein Projekt!
Unterschied wasserbasierte und lösungsmittelbasierte Lacke
Wie bereits erwähnt haben wasserbasierte Lacke den Vorteil, dass sie umweltschonend und weniger gesundheitsgefährdend sind als lösungsmittelbasierte Lacke. Oft wird wasserlösliche Lacke nachgesagt, dass sie schlechtere Haftungseigenschaften besitzen. Teilweise kann dies sogar stimmen. Mittlerweile können es die wasserbasierte Lacke jedoch den lösungsmittelbasierten gleichtun und es wird in der Regel sogar bei Fahrzeuglackierungen auf erstere zurückgegriffen. Heutzutage kann man außerdem nicht nur auf den klassischen Acryllack zurückgreifen wenn man einen wasserbasierten Lack verarbeiten will. Ebenso stehen Kunstharz- und Alkydharzlacke auf Wasserbasis zur Verfügung.
Durch das Gütesiegel der Blaue Engel kannst du schadstoffarme Lacke erkennen, welche wir dir für die Anwendung in Innenräumen empfehlen.
Sprüh- oder Streichlack?
Sprühlacke sind dünnflüssiger als Lacke zum Streichen. Dies ist notwendig, da sie sich so fein vernebeln lassen und gesprüht werden können. Daher sind oft mehrere Schichten mit dem Sprühlack notwendig bis die Farbe voll deckt. Dabei musst du darauf achten, dass die Schichten trocken sind, bevor du die nächste darauf sprühst. Dabei solltest du dich an die Trocknungszeit des Herstellers halten. Lacke zum Sprühen haben die Vorteile, dass die Handhabung einfach und sauber ist, du bei der Anwendung keine weiteren Werkzeuge benötigst und der Lack direkt einsetzbar ist. Im Gegensatz dazu musst du Streichlack oft noch verdünnen bevor du zu streichen beginnst und brauchst passendes Werkzeug wie einen Pinsel oder eine Rolle dazu. Dafür kannst du beim Streichen die Farbe exakter aufbringen. Meist sind weniger Lackschichten beim Streichlack für dasselbe Ergebnis wie beim Sprühlack notwendig.
Sowohl Sprüh- als auch Streichlacke sind als einkomponentiges und als zweikomponentiges System erhältlich. Beim Sprühlack wird bei einem 2K-System eine Trennschicht in der Dose beim Öffnen dieser zerstört und so die zwei Komponenten miteinander vermischt. Entscheidest du dich für einen zweikomponentigen Lack zum Streichen musst du die Komponenten kurz vor der Verarbeitung des Lackes mischen.
Auf was du bei der Verwendung deines Lackes achten musst zeigen wir dir im nächsten Artikel. Schreib uns in die Kommentare, was deine Erfahrungen mit Lack sind!
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